AbfallWiki - Schrottkunde - Teil 1
Mehring's kleine Schrotthandelskunde
Wer sich mit dem Thema Schrottrecycling und Schrotthandel beschäftigen möchte stößt spätestens beim Besuch des Schrotthändlers des Vertrauens auf Begriffe wie „Kernschrott“, „Mischschrott“, „Schere leicht“, Shreddervor“, „Karosse“, „Kupfer Raff“, „Millberry“, „Kerze“, „Milbe“, …
Besonders wenn es an die Abrechnung und Auszahlung der gelieferten Metalle geht, kommt oft Verwirrung – nicht selten auch Frust – auf.
Da hagelt es Abzüge, oder die Preise entsprechen nicht dem was bei einer telefonischen Voranfrage genannt wurde. Da wird mit Begriffen hantiert die abenteuerlich klingen und eher eine Schädlingsbekämpfung, denn einen Schrotthandel vermuten lassen.
Ziel dieses Artikels ist es etwas Licht ins Dunkel zu bringen und die ein oder andere Irritation auszuräumen.
Sorten, Metalle und Eisen, Regeln…
Der geneigte Leser(-in) und Lieferant(-in) wird es schon erahnt haben: Schrott wird in Sorten gehandelt. Welche Sorte geliefert wird bestimmt letztlich den Preis, den der Lieferant erzielen kann. Daneben kommt es entschieden auf die Reinheit, das heißt die Einhaltung der Sortenkriterien und auch auf die Menge an, die ein Lieferant zur Verfügung stellt.
Aber von Anfang an...
Beim Handel mit Schrott ist es wichtig ein paar Definitionen zu verinnerlichen:
Schrott ist Metall. Es wird grundlegend zwischen Eisenmetallen (Eisen, Stahl, legierter Stahl) und Nichteisenmetallen (Kupfer, Aluminium, Legierungen wie Messing, Blei, etc.) unterschieden.
Wenn ein(e) Schrotthändler(-in) von Metallen spricht, sind Nichteisenmetalle gemeint.
Wenn von Schrott oder Eisen die Rede ist, geht es um unlegierten Eisen- oder Stahlschrott.
Legierter Stahlschrott wird meistens mit „legiert“ bezeichnet. Nie mit "Edelstahl".
Für jede dieser Kategorien gibt es im Markt Spezialisten und eigene Regeln nach denen gehandelt wid. Diese Regeln finden zwar nur Anwendung, wenn Schrotthändler(-innen) untereinander oder mit gewerblichen Lieferanten arbeiten, Sie definieren jedoch derart grundlegend das gegenseitige Miteinander, dass dies auch Auswirkungen auf den Ankauf von Gelegenheitslieferanten aus dem privaten und kleingewerblichen Bereich hat. Diese Bedingungen zu kennen versetzt den Lieferanten in die Lage zu verstehen, warum sein geliefertes Material mit Abzügen bedacht wird oder ein anderer Preis gezahlt wird.
Die wichtigsten Regelwerke sind:
- Handelsuebliche-Bedingungen-fuer-die-Lieferung-von-unlegiertem-Stahlschrott
- Handelsuebliche-Bedingungen-fuer-die-Lieferung-von-legiertem-Stahlschrott
- Handelsuebliche-Bedingungen-fuer-die-Lieferung-von-Gussbruch-und-Giessereistahlschrott
In Kürze folgt Teil 2 unseres Schrottwikis - kleine Sortenkunde